Für gewöhnlich war die Müllerei kein eigenständiges Gewerbe. Größere Bauern hatten an den Bächen ihre Hausmühlen. Sie mahlten für den eigenen Bedarf und für die nähergelegenen Nachbarn, auch als Gegenleistung für die Hilfe bei bäuerlichen Arbeiten. Für das Mahlen verlangten einige Müller Geld, in Mautmühlen nahmen sie als Bezahlung ein bestimmtes Maß vom Mehl. Gemahlen wurden Buchweizen, Mais, Gerste, Hafer, Weizen und Roggen. In die schwer zugänglichen Mühlen in den Gräben trug man das Korn am Rücken in Schafsbälgen oder in groben Leinensäcken. Die Mühlsteine wurden den Getreidesorten entsprechend eingestellt. Sie mussten regelmäßig mit einem speziellen Hammer geschärft werden, was die Müller selbst erledigten. Die Hämmer wurden vom Schmied geschärft. Für das Mehl wurden engmaschige Leinensäcke verwendet. Wassermühlen waren bis zur Elektrifizierung bis Mitte der 50er Jahre in Betrieb. Sie wurden durch größere Mühlen mit Elektroantrieb verdrängt.
i 1, 2, 3: Schüttler
tresívo – dial. sl., Schitler – dial. dt., zum Entfernen der Kleie aus dem Mehl, bis Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, Sammlung J. Lesjak.
i 4, 5: Schaff zum Getreide Aufschütten in die Mühle
škàf – dial. sl., Schafl, Schtirzl – dial. dt., bis Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, Sammlung J. Lesjak.
i 6: Massel
másl – dial. sl., Masl – dial. dt., Holzmessbehälter für Getreidekorn und Mehl, bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, Längdorf/Velika vas.
i 7: Getreideschaufel
šavfla za žito – dial. sl., Tradschaufl – dial. dt., bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, Sammlung J. Lesjak.