Der Glaube war fester Bestandteil des alltäglichen Familienlebens. Zeichen des Glaubens waren in allen bedeutenden Räumen des Hauses: in der Stube der Herrgottswinkel, in Küchen und in Kammern über den Betten. An mehreren Stellen waren Weihwassergefäße, meistens neben dem Ausgang. Zum Gebet versammelte sich die ganze Familie, einschließlich der Dienstboten mindestens dreimal am Tag. An Werktagen läuteten die Kirchenglocken um fünf Uhr früh, zu Mittag und zur Abendandacht. Das Läuten war Zeichen für den Beginn des Gebets. Mit Gebeten wurden einige Arbeiten begonnen und beendet. Am meisten gebetet wurde im Advent und in der Fastenzeit. Im Mai ging man zu den Maiandachten. Sonntags gingen sie am Vormittag zur Messe und am Nachmittag zum Rosenkranzbeten. Auch werktags wurde massenweise die Messe besucht. Auf Wahlfahrt ging man in die nahegelegenen und entfernteren Wahlfahrtsorte, vor allem in Marienkirchen.
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Die Krönung Mariens, bis Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts, Maria Elend.
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Maria mit dem Jesuskind am Schoß und Engel, bis Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts, Maria Elend.