Die Heumahd zählte zu den schwereren Männerarbeiten. Es wurde zweimal gemäht: im Juni das Heu, Ende August und Anfang September das Grummet. Mit den gut gedengelten Sensen gingen die Mäher gegen vier Uhr früh mähen, als das Gras noch nass war. Sie mähten in einer Entfernung von ein paar Schritten nebeneinander. Soviel ein Mäher auf einmal bis zum Ende der Wiese mähte, war eine Schwade. Am Gürtel hatten die Mäher den Kumpf befestigt, in welchem der Wetzstein in Essigwasser steckte. Die Sense musste während des Mähens regelmäßig gewetzt werden. Als der Tau wegging, kamen die Frauen und Mädchen um das Gras zu verstreuen und zu wenden. Am Abend wurden Heuhaufen (Schebalan) gemacht. Kleegras wurde meistens auf Hiefelstangen getrocknet. Die Jause brachten die Hausfrauen auf die Wiese, auf entlegene Wiesen auch das Mittagessen. In der Regel wurde bei der Heumahd mit Fleisch aufgewartet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kauften sich größere Bauern Mähmaschinen, die von Pferden gezogen wurden. In den 60er Jahren begann man überall, außer auf Steilhängen, mit Motormähern zu mähen.
