Einblicke in die Wohnverhältnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts können aus der damaligen Schlafkultur gewonnen werden. Wegen Platzmangel schliefen oft mehrere Personen in einem Bett, insbesondere die Kinder teilten ein Bett miteinander. Unter den Betten gab es in manchen Haushalten Laden, die herausgezogen werden konnten und als Schlafstätten genutzt wurden. Geschlafen wurde am Kachelofen, auf der Bank neben dem Kachelofen, sogar in Backtrögen oder in Truhen. Die Mägde schliefen meistens am Dachboden, während die Knechte im Sommer auf der Scheune und im Winter im Stall schliefen. Weil die Betten sehr hoch waren, wurden hinter die Seitenwand Bettklammern gesteckt, damit das Bettzeug nicht auf den Boden fallen konnte. Die Fleidensäcke, auf denen geschlafen wurde, waren mit groben Haferspelzen gefüllt, die Strohsäcke mit aufgeschlissenem Maisstroh. Die Säuglinge wurden in Wiegen gebettet, aus Weidenruten geflochtene Kinderwägen waren am Land selten.