Alle vierzehn Tage, seltener jede Woche, hatten Frauen Waschtage, meist montags und dienstags. Am ersten Freitag nach Neumond wurde üblicherweise nicht gewaschen, da man glaubte, dass denjenigen, dessen Kleidung man wusch, der Blitz treffen würde. Gewaschen wurde in eigenen Waschschaffen, gespült meistens beim Bach. Anstatt mit Waschpulver wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mancherorts in Buchenaschenlauge gewaschen. Bis zur Elektrifizierung wurden unterschiedliche Bügeleisen verwendet. Sie wurden mit glühender Kohle gefüllt oder man stellte sie auf Herdplatten. Dazu wurde auch mit entkörnten Maiskolben eingeheizt, weil der Herd dann sehr schnell die Hitze abgab. Zum Bügeln der schöneren Wäsche verwendete man Bügeleisen mit erwärmten, einsetzbaren Eisengusskolben, die man nicht auf die verschmutzte Herdplatte stellen musste. Zum Bügeln und Weichmachen von Leinen wurden auch Nudelwalker verwendet. Das feuchte Leinentuch wurde um den Walker gewickelt und mit einem Brettchen hin und her gewalkt.