Die Getreideernte war eine schwierigere Tätigkeit, bei der mehrere Personen beschäftigt waren. Die Tagelöhner wurden mit Naturalien entlohnt. Schon während der beiden Weltkriege wurde zum Schneiden von Getreide die Getreidesense verwendet. Nur wenn in das Getreide, größtenteils in Gerste, Klee als Untersaat eingesät war, wurde mit Sicheln „hoch geschnitten“. Dies wurde von Frauen, den Schnitterinnen, verrichtet. Alle anderen Getreidesorten schnitten die Männer mit der Sense, und die Frauen banden die Garben. Die Garben wurden zu Feimen (Teklan) zusammengesetzt: drei, vier Garben unten mit den Ähren nach oben, und eine Garbe wurde mit den Ähren hinab obendrauf gesetzt. Bei längerem Stroh wurde die obere Garbe in der Mitte durchbogen, so dass das Regenwasser abfließen konnte. Die Art und Weise wie die Feimen (Teklan) zusammengesetzt wurden, wurde den Getreidesorten angepasst. In den 60er Jahren begann man mit Mähdreschern zu ernten. Im Herbst wurden die Feldfrüchte wie Erdäpfel, Kraut, Mais und Rüben eingebracht. Beim Erdäpfelklauben halfen sich die Dorfbewohner gegenseitig.
