Schuster und Zockelmacher waren Männerberufe. Sie hatten neben ihrem Gewerbe meist noch eine kleine Landwirtschaft. Auf Stör gingen die Schuster vorwiegend im Herbst. Das Werkzeug transportierten sie auf Rückentragen oder in Rucksäcken. Bei Familien mit mehreren Mitgliedern blieben sie über eine Woche lang. Das gegerbte Leder besorgten die Bauern selbst. Für die Sohle wurde Kuh-, Ochsen-, seltener Pferdeleder verwendet, für den Oberteil bei Sonntagsschuhen wurde auch Kalbsleder genommen. Die Schuhe wurden früher nicht geleimt. Oberteil und Sohle wurden mit kleinen Holzstiften zusammengenagelt, wofür die Schuster um den Sohlenrand herum alle drei Millimeter ein Loch bohrten. Der Holzstift musste mit einem Schlag eingeschlagen werden, ansonsten brach er ab oder er saß nicht richtig. Bei Winterschuhen mussten zwei Reihen eingeschlagen werden. Die Zockelmacherei war oft mit der Zimmerei, dem Wagenbau oder der Fassbinderei verbunden. Einige Männer stellten Zockeln nur für den Bedarf ihrer Familie her.
