Eine volle bemalte Wäschetruhe deutete auf den Wohlstand in einer Familie hin. Die Wäschetruhe war ein bedeutenderes Möbelstück, das die Frau mit ihrer Ausstattung in die Ehe brachte. Die Brautausstattung war je nach Gesellschaftszugehörigkeit sehr unterschiedlich, am häufigsten jedoch waren neben Truhe noch Leintücher mit Spitzen, Bettzeug, Schlafzimmermöbel, Matratzen und Nutztiere (meist eine Kuh, ein Schwein, Kleinvieh). Das Befördern der Ausstattung zur Heimstätte des Bräutigams einige Tage vor der Hochzeit war im 20. Jahrhundert. mit besonderen Zeremonien verbunden. Die Braut brachte in die Ehe auch etwas Geld mit. Ansonsten galt in der Erbfolge das Prinzip der Primogenitur. Die Eltern übergaben den Besitz meist dem ältesten Sohn, der seine Geschwister auszahlen musste. Wenn es keinen männlichen Nachfolger gab, erbte eine der Töchter, die ebenfalls ihre Schwestern auszahlen musste. Bei der Übergabe zogen sich die ehemaligen Besitzer in das Auszüglerhaus zurück. In den Wäschetruhen – die in der Stube, später auch im Hausflur standen – wurden Kleidung und Stoffe aufbewahrt.

š 1 : Truhe

číšta – dial. sl., Truagn – dial. dt., zur Aufbewahrung von Leinenballen, Leintüchern, Handtüchern und Kleidung, bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, Ledenitzen/ Ledince.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts, mancherorts auch länger, war die Stube der wichtigste Gemeinschaftsraum, wo die Familie mindestens dreimal am Tag beim Essen zusammenkam. Sie diente sowohl feierlichen Anlässen als auch alltäglichen Verrichtungen. In der Stube wurde geschlafen, gesponnen, der Türken geribbelt, hier arbeiteten die Näherinnen, Schneider, Weber und Schuster, die „auf Stör“ kamen. Die Stube war der Gesellschaftsraum der Familie und auch der Raum für Kontakte mit der breiteren Gemeinschaft. Hier nahm man Abschied von den verstorbenen Familienmitgliedern. Mit der Verkleinerung der Familienmitgliederanzahl und der Entstehung von Wohnküche übernahm diese oft die Rolle des zentralen Gemeinschaftsraumes. 

p 1 . Wanduhr

erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, Šoštanj (SLO)