Das Türkenfiedern war zugleich eine sehr beliebte gesellige Zusammenkunft. Im Hausflur wurde ein großer Haufen Maiskolben aufgeschüttet, unter den man einen ausgehöhlten Kürbis, gefüllt mit Süßigkeiten, versteckte. Wer ihn fand, konnte ihn behalten. Weil oft um den Kürbis gerauft wurde, wurde er anstatt mit Süßigkeiten mit Kuhfladen gefüllt. Die gefiederten Kolben wurden von Männern unters Dach gebracht, wo sie zu viert zusammengebunden und auf Latten gehängt wurden. Im Winter wurde der getrocknete Mais entkörnt, geribbelt. Dafür wurden unter anderem Brettchen, in denen Nägel steckten, verwendet. Beim Ribbeln wurden sie in den Backtrog, die Molter, eingespannt. In der Zwischenkriegszeit kamen auch industriell hergestellte Türkenreiben auf den Markt.
F1: Türkenreiber
dílca za sírk rôblinje, dúščinje – dial. sl., Tirknraiber – dial. dt., zum Entkörnen der Maiskörner, bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, Sammlung J. Lesjak.
F2: Türkenribbel
»aparát« za sír(k) dúščinje, rôblinje – dial. sl., Tirknribl – dial. dt., bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, Längdorf/Velika vas.