Die Balken für die Dachstühle wurden bis in die 50er Jahre nicht gesägt, sondern mit der Behauhacke bearbeitet. Zuerst wurde eine Schnur gespannt um zu markieren, wo behaut werden musste. Alle Teile des Dachstuhles wurden am Boden abgebunden, markiert, auseinandergenommen, auf das Gebäude gezogen und montiert. Bis etwa zum Zweiten Weltkrieg waren die Dächer der Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Schindeln gedeckt. Die Schindeln wurden aus Fichtenholz gespalten. Am geeignetsten waren hundertjährige Bäume, die am Stamm keine Äste und keinen Drehwuchs hatten. Zum Schindelspalten wurden eine eigene Schindelklinge und ein Holzhammer verwendet. Die Schindeln wurden mit Weidenruten zusammengebunden. Vor dem Decken wurden sie ins Wasser gelegt und dann bündelweise auf das Dach gereicht. Zum Annageln wurden eigene Schindelnägel mit einem flachen Kopf und einer sehr spitzigen Spitze verwendet.