Andrej Kokot
Andrej Kokot (* 23. November 1936 in Oberdorf (slowenisch Zgornja vas) bei Köstenberg, Gemeinde Velden am Wörther See (slowenisch Vrba ob jezeru); † 7. November 2012 in Klagenfurt) war ein Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer der slowenischsprachigen Volksgruppe in Kärnten.
Leben
Im Jahre 1942 wurde Andrej Kokot wegen seiner Zugehörigkeit zur slowenischen Volksgruppe mit seiner Familie von den Nationalsozialisten deportiert. In den Jahren 1942 bis 1945 war er mit seiner Familie in den Lagern Rehnitz, Rastatt und Gerlachsheim interniert. Sein Bruder Jožek Kokot wurde am 25. September 1944 im KZ Mauthausen erhängt. In den Frühlingsmonaten 1945 kehrte die Familie zurück nach Köstenberg.
Von 1963 bis 1980 war Andrej Kokot Sekretär des Slowenischen Kulturverbandes in Klagenfurt/Celovec. Ab dem Jahre 1980 bis ins Jahr 1991 arbeitete er als Kulturredakteur der slowenischsprachigen Zeitung „Slovenski vestnik“.
Andrej Kokot arbeitete auch als Übersetzer. Er übersetzte unter anderem Texte von Peter Handke, Erich Fried und Michael Guttenbrunner ins Slowenische. Andrej Kokot, der seine Werke in slowenischer Sprache schrieb, übersetzte auch seine eigenen Werke ins Deutsche.
Kokot lebte als Rentner in Klagenfurt/Celovec zusammen mit seiner Frau Milka Kokot.
Er wurde 1983 mit dem Preis des Prešeren-Fonds ausgezeichnet, der wichtigsten künstlerischen Auszeichnung Sloweniens.
LITERARISCHE WERKE
Zemlja molči. (Die Erde schweigt) Gedichte. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1969. 60 Seiten.
Ura vesti. (Stunde des Gewissens) Gedichte. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1970. 68 Seiten.
Pesniški listi. (Lyrische Blätter) Gedichte. Trieste-Koper: Založništvo tržaškega tiska, Lipa, 1972.
Čujte, zvonovi pojo. (Hört, die Glocken klingen) Gedichte. Jesenice: Kulturno umetniški klub Tone Čufar, 1972. [78] Seiten.
Onemelo jutro. (Verstummter Morgen) Gedichte. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1974. 74 Seiten.
Nekje pa pesmi pojo. (Irgendwo singt man Lieder) Ausgewählte Gedichte. Maribor: Obzorja, 1976. 103 Seiten.
Die Totgeglaubten. Gedichte. Übers. Peter Kersche, Andrej Kokot, Horst Ogris. Darmstadt-Reutlingen-St. Michael/Ktn.: Bläschke 1977 [1978] 70 Seiten.
Die Dornenblüte. Gedichtauswahl. Übers. Peter Kersche, Andrej Kokot. Klagenfurt/Celovec: Alekto 1989. 87 Seiten.
Kamen molka. (Stein des Schweigens) Gedichte. Nachwort von Matjaž Kmecl. Ljubljana: Cankarjeva založba, 1979. 63 Seiten.
Silence of Stone. Selected Poetry. (= Kamen molka) Gedichte, englisch-slowenisch. Übersetzt von Franc Šehovič. Toronto & Ontario: Yugoslav Canadian Publishers, 1987. 109 Seiten.
Kaplje žgoče zavesti. (Tropfen heißer Besonnenheit) Gedichte. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1982. 49 Seiten.
Ringaraja. (Ringelreihen). Kindergedichte. Illustriert von Ančka Godec-Gosnik. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1983. 32 Seiten.
Njebjo wusmahnjenych sonow. Ins Sorbische übersetzt von Jurij Koch. Budyšin: Domowina, 1994. 55 Seiten.
Ko zori spomin. Otroška doživetja v pregnanstvu. (Wenn die Erinnerung reift. Kindheitserinnerungen aus der Zeit der Vertreibung). Klagenfurt/Celovec: Drava, 1996. 142 Seiten.
Das Kind, das ich war. Erinnerungen an die Vertreibung der Slowenen aus Kärnten. Übersetzt von Andrej Kokot. Nachwort Klaus Ottomeyer. Klagenfurt/Celovec: Drava 1999. 183 Seiten.
Pastirjevi rajmi. (Hirtengedichte). Gedichte in kärntnerslowenischer Mundart. Nachwort von Pavel Zdovc. Klagenfurt/Celovec: Drava, 1996. 93 Seiten.
Koroški rožni venec. Izbrane pesmi. (Kärntner Rosenkranz. Ausgewählte Gedichte.) Auswahl, Redaktion und Geleitwort Matjaž Kmecl. Klagenfurt/Celovec: Mohorjeva, 2001. 127 Seiten.
Večer koroške poezije. Carinthian poetry evening. Soirée de poésie carinthienne. Gedichte von Andrej Kokot, Janko Ferk, Maja Haderlap, Fabjan Hafner, im slowenischen Original und in englischer oder französischer Übersetzung. Redaktion Elza Jereb. Ljubljana: PEN Slowenien, 2006. 52 Seiten.
Pozabljeno sonce. (Vergessene Sonne) Gedichte. Nachwort Fabjan Hafner. Klagenfurt/Celovec: Drava, 2007. 92 Seiten.
Das Kind, das ich war. Erinnerungen an die Vertreibung der Slowenen aus Kärnten. 2. Auflage. Klagenfurt/Celovec: Drava, 2007. 183 Seiten.
Ko zori spomin… Otroška doživetja v pregnanstvu. (= Das Kind, das ich war.) 2., unveränderte Auflage. Klagenfurt/Celovec-Wien/Dunaj: Drava, 2012. 142 Seiten.
Snopi za pozne spomine. Zbrane pesmi. Gesammelte Gedichte. Geleitwort von Fabjan Hafner. Klagenfurt/Celovec: Drava, 2013. 278 Seiten.
Pesmi za moje ljudi. Geleitwort von dr. Matjaž Kmecl. Klagenfurt/Celovec: Drava, 2016. 453 Seiten.
Werke
- Zemlja molči. Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1969.
- Ura vesti. Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1970.
- Ringaraja. Kindergedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1983.
- Das Kind das ich war. (slo. org. „Ko zori Spomin.“) Erinnerung an die Vertreibung der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1996.
- Pastirjevi rajmi. Gedichte im slowenischen Dialekt. Klagenfurt/Celovec, Drava, 1996.
- Koroški rožni venec. Ausgesuchte Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Hermagoras/Mohorjeva, 2001.
- Pozabljeno sonce. Gedichte. Klagenfurt/Celovec, Drava, 2007.